Ding der Woche


Der Messerblock

Es geht bei der Ordnung ja nicht nur immer darum, dass es aus dem Blickfeld ist, sondern es ist genauso wichtig, dass unsere Alltagsschätze in gutem Zustand bleiben. Für die Küchenorganisation ist der Messerblock eine wunderbare Aufbewahrungsmethode für die scharfen Küchenhelfer.

Es ist ein Holzblock in den man seine Messer einstecken kann um sie sicher aufzubewahren. Er ist so gestaltet, dass er die Messerentnahme erleichtert und so vor Verletzungen schützt. 
Mittlerweile sind sie auch mit Kindersicherung erhältlich. Gleichzeitig verlängert er natürlich auch die Lebensdauer der Messer, da die Klinge geschützt wird. Anders ist das, wenn alle Messer nur in eine Schublade gestopft werden.



Es gibt sie in unzähligen Designs, aus edlem Holz, mit Magneten, aber man kann sie auch einfach selbst machen...
funktioniert auch mit Spagetthi ;)

Leider habe ich keine konkreten Informationen zur Entstehungsgeschichte gefunden. 
Wisst ihr mehr?












Die Schütte

Weihnachtszeit, Schlemmen und Mamas Küche in Beschlag nehmen, weil: superpraktisch!

Eine kleine Schublade, die, wie der Name schon sagt, zur Aufbewahrung von Schüttgut dient. Alles, was am Herd schnell griffbereit sein soll, kann in ihr gelagert werden: Zucker, Mehl, Salz, Reis, Erbsen oder ähnliches.


Es ist ein Kästchen mit Henkel an der Rückseite und vorne spitz zulaufend wie ein Ausgießer. Durch ihre Form lässt sich die Schütte gut halten und ihr Inhalt sich leicht entnehmen. Sie werden meist nebeneinander in einem Regalbrett eingeschoben.

Man kennt sie vor allem in Zusammenhang mit der Frankfurter Küche, die von Margarete Schütte-Lihotzky 1926 entwickelt wurde um den Hausfrauen eine effizientere Arbeitsmöglichkeit innerhalb der Küche zu bieten.
Das  Gebrauchsmuster meldete, ebenfalls 1926, Otto Haarer an. Schütten wurden aber bereits im 19. Jahrhundert produziert.



Seit kleinere Verpackungseinheiten der Lebensmittel üblich sind, sind sie leider weitgehend verloren gegangen.

  


(Für die Besserwiesser: Der Begriff Schüttgut bezeichnet ein körniges oder auch stückiges Gemenge, das in einer schüttfähigen Form vorliegt. Wortherkunft: in der Schweiz z.B. ein Boden auf dem man Getreide anhäuft und aufbewahrt // allgemein „Haufen“)




















Der Kleiderbügel

  
http://www.designsponge.com/2011/06/treasure-hunting-hangers.html
Der Holzkleiderbügel ist schon fast 500 Jahre alt. Er löste im 16. Jahrhundert die Kleidertruhe ab.
Anfangs war er nur für schwere Uniformen gedacht. Daraufhin wurden weitere Bügelformen für die wertvollen Kleider des Adels gefertigt. 18.Jh Paris - Das Modegeschäft  in Paris nimmt zu und die Präsentation der Ware rückt mehr in den Mittelpunkt. Dies bedeutet auch einen größeren Einsatz für mehr Kleiderbügel. Mit modischen Neuerungen, zum Beispiel dem hohen Jackenkragen, änderte sich auch die Gestaltung des Bügels. Egal welches Design: Das Kleidungsstück soll in Form bleiben! Bügel mit langen Holzstäben werden verwendet, um Kleider vor Ratten und Mäuse zu schützen bzw. um sie einfacher trocknen zu lassen.Die serielle Produktion und die ausladenden Gewänder der viktorianischen Zeit tragen auch zu einer steigenden Verwendung des Kleiderbügels bei.

1865 veröffentlicht Wilhelm Busch die Lausbuben-Geschichten von
Max und Moritz. Zu sehen eine Zeichnung mit einem Kleiderbügel. 

  
Der Metallkleiderbügel wurde 1903 von dem Arbeiter Albert J. Parkhouse erfunden. Eine der Geschichten um seine Erfindung sagt, dass sich seine Kollegen über zu wenig vorhandene Kleiderbügel beschwerten. So bog er ein Stück Draht, verdrehte die Enden ineinander und formte einen Haken. Trotz eines Patents ist es nicht bekannt, ob er davon profitierte. 













Das Billy Regal

Er hat es, Sie hat es, ich habe es und wenn du es nicht hast, dann haben es garantiert deine Nachbarn: das Billy Regal von Ikea wurde in den dreißig Jahren zwischen 1979 und 2009 ganze 41 Millionen Mal verkauft und ist damit das meistverkaufte Bücherregal überhaupt.

Entwickelt wurde Billy vom schwedischen Ikea Designer Gillis Lundgren. Dieser gilt als Erfinder von vorgefertigten Möbeln, die selbst noch zusammengebaut werden müssen und deshalb kostengünstig transportiert werden können.

Optisch so wie ideell tritt Billy eindeutig ein Erbe der Bauhäusler an. Es ist auf das absolute Minimum eines Regales reduziert.





In Schweden heißt es, dass der Name Billy auf den Slogan "bättre möbler billigare" (Bessere Möbel zum günstigeren Preis) zurückgehe, der schon einen der ersten Ikea-Kataloge(1953) geziert habe. Billy kommt demnach einfach von "billiger".

2011 brachte Ikea eine neue Variante seines Regal-Klassikers auf den Markt, die 39 Zentimeter tief ist – elf Zentimeter tiefer als bisher. Der Economist interpretierte: "das Ende des gedruckten Buches".




Heute wird das Regal als „Ein Traum für Bücherwürmer“ von Ikea beworben. Es ist in unterschiedlichen Höhen, Breiten, Oberflächen, mit und ohne Türen erhältlich.

Der Designer selbst ist bescheiden:
„Billy hat es möglich gemacht, dass sich jeder Mensch seine eigene Bibliothek leisten kann“











Klebrige Angelegenheit

Spencer Silver hat nicht das erfunden, was er wollte. Gesucht war ein superstarker Kleber für die Flugzeugbauindustrie - gefunden wurde ein sehr, sehr schwacher Kleber. Dieser hat allerdings grandiose Eigenschaften: Wenn er auf einer Fläche klebt, kann er Rückstandsfrei entfernt werden und später erneut verwendet werden. Spencers Firma 3M hat diese Erfindung allerdings nicht interessiert. Als 1973 Geoff Nicholson Produkt und Laborleiter bei 3M wurde, dachte er bei Silvers Klebstoff an eine Pinnwand, an die Papier geklebt werden konnte. Aber auch das wurde nicht als profitabel genug eingestuft. Da mussten erst Art Fry, der auch als Chemiker dort arbeitete beim Chorsingen ständig seine Einmerkzettel aus dem Gebetsbuch fallen, dass der Klebstoff wieder ins Licht der Aufmerksamkeit rückte. Es bedurfte noch einiger Versuche, bis der Kleber am Papier haftete und nicht am Untergrund kleben blieb.
1977 startete dann der erste Probeverkauf: erfolglos. Erst nachdem viele Produktproben kostenlos verteilt wurden, startete der Boom. Heute zählt der Post-it Zettel den fün besten Verkaufsprodukte im Bürobedarf.
Notiz: Gelb waren die Post-it Zettel nur, weil das Labor nebenan gelbe Papierreste hatte...



 
 
  


Mehr zum Thema Leitz



Der Leitz Ordner
Vom „Registrator auf Holzbrett“ zum Ordnungsklassiker

Die Industrialisierung im neunzehnten Jahrhundert brachte eine nie dagewesene Papierflut mit sich. Neue Ordnungssysteme waren gefragt. 1896 gelang Louis Leitz der große Wurf: mit seinem „Leitz Registrator auf Holzbrett“ war erstmals eine buchartige Aufbewahrung von gedruckten Seiten möglich. Zuvor war es üblich, die Dokumente im Hefter „aufzuspießen“. Über 20 Jahre lang tüftelte Leitz an seiner praktischen Neukonstruktion.

Der mittlerweile klassische Look des Leitz-Ordners entsteht langsam: der Erfinder nietet seine Mechanik in einen Bucheinband ein, etwas später kommen dann der charakteristische Wolkenmarmor, die Kantenschienen und zuletzt das Griffloch im Ordnerrücken hinzu. Seither hat sich an der Gestalt im Wesentlichen nichts mehr geändert.

Für die neue Art Papier zu ordnen war der Locher unabdingbar. Zu Beginn bekam jeder Kunde das extra für den Zweck entwickelte Instrument als Beigabe dazu. Lochen hieß damals noch „leitzen“.

Leider fiel der Familienbetreib 1998 dem Preisverfall durch die Globalisierung zum  Opfer. Trotz amerikanischem Investor wird jedoch weiterhin unter gleichem Namen produziert. Leitz steht eben noch heute für die Qualität des Produktes.





ca. 28mm lang, besteht aus Metalldraht, auch mit bunter Kunststoffhülle in unterschiedlichen Designs.

Die Büroklammer
 

Das erste Patent für die Büroklammer wurde 1867 von Samuel B. Fray in den USA angemeldet. Ursprünglich war sie gedacht, um Schilder an Kleidung zu befestigen. Erst ab den späten 1890er Jahren wurde das Fray Design unter vielen Markennamen für den Einsatz in der Befestigung von Papieren beworben. Ein weiteres Patent für die Büroklammer erwarb 1877 Erlman J. Wright. Seine Erfindung war von Anfang an zum Zusammenhalten von Zeitungen gedacht. Ab dem Jahr 1896 folgten viele weitere Patentanmeldungen, denn die Büroklammer erfreute sich, auch wegen des damals neuen Materials Metalldraht, großer Beliebtheit und löste die bis dato verwendete Nadel zur  Papierbefestigung ab. Heute bekannt sind vor allem die GEM - Büroklammern, die sich in ihrer Form von 1920 an nicht verändert haben. Hans Sachs, ein österreichischer Fabrikbesitzer stellte ab 1919 die heutige Büroklammer mit spitzem Ende her.
 

Die verschiedenen Erscheinungsformen und Entwicklungen der Büroklammer könnt ihr auch der Seite des Online Museums EarlyOfficeMuseum sehen.
Ein simpler Bürogegenstand, der schon über hundert Jahre alt ist und seine Funktion auch in der modernen Welt nicht verloren hat.

Notiz: Im zweiten Weltkrieg war es den Norwegern verboten ein Abzeichen ihres Königs oder dessen Initialen zu tragen. Aus Protest gegen die Besatzer, steckten sich die Wiederstandskämpfer Büroklammern an und trugen diese als Zeichen der Verbundenheit zu König und Regierung. Bis heute steht sie dort deshalb als Symbol für den Zusammenhalt der Bevölkerung.




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